Bausteine zu einer Narratologie der Dinge

Bok av Valentin Christ
In mittelalterlichen Erzhlungen treten unzhlige Dinge auf, die ber den Status als blo Zuhandenes weit hinausreichen. Unbelebt und dabei doch hchst aktiv scheinen diese Gegenstnde das Geschehen in irgendeiner Weise mitzubestimmen. Woher ein Ding kommt und wohin es geht, wem es gehrt(e), wie und wann man es benutzt etc. all das ist nicht selten von entscheidender Bedeutung.Umso irritierender ist der Befund, dass Dinge momentan als weitgehend blinder Fleck auf der erzhltheoretischen Landkarte zu bezeichnen sind und eher beilufig den primren Erzhlkonstituenten Figur Handlung Raum zugeordnet werden. Die vorliegende Arbeit zeigt hier mehrere Ansatzpunkte fr eine narratologische Aufwertung auf.Die theoretischen berlegungen werden anhand der Untersuchung von Veldekes Eneasroman im Vergleich mit dem altfranzsischen Roman dEneas und Vergils Aeneis exemplarisch auf die Erzhlanalyse bertragen. Dabei wird deutlich, wie unterschiedlich Dinge teilweise zwischen den drei Erzhlungen verhandelt werden und welche spezifischen Interpretationsmglichkeiten das erffnen kann.