Jugend Ost

Bok av Peter Foerster
Jugendliche in Ostdeutschland 1992 Die Zeiten, in denen sich das Interesse der ffentlichkeit auf die Jugend rich tet, sind in der Regel nicht die Zeiten einer Nachfrage nach differenzierten wissenschaftlichen Analysen. Statt dessen konzentrieren sich die Fragen auf die Randverteilung von Studien: Wieviel Prozent der Jugendlichen weisen die ses oder jenes Merkmal auf, gehren zu dieser oder jener Gruppe oder zeigen diese oder jene Verhaltensweisen? Solche dreifach gestrickten "Informatio nen" werden bevorzugt, um die eigenen gesellschaftlichen Ziele "wissen schaftlich" zu untermauem und damit in der ffentlichkeit wirkungsvoller vertreten zu knnen. Es macht dabei wenig, da diese simplifizierten Informa tionshppchen aus dem Zusammenhang gerissen werden mssen, jede not wendige Differenzierung verloren geht und Jugend in einem Zerrspiegel der ffentlichkeit prsentiert wird. Dieses hohe Ma an ffentlicher Aufmerk samkeit stellt auch eine groe Verfhrung fr jeden Forscher dar, der selten ge nug mit seinen Erkenntnissen ber den Kreis einer engen Fachffentlichkeit hinausdringt. Die vorliegende Studie greift Fragen auf, die zur Zeit in der ffentlichkeit stark, wenn auch berraschend wenig kontrovers diskutiert werden. Verstnd lich, da ihr eine vereinfachende ffentliche Rezeption nicht erspart blieb. Ich z. B. hrte von der Untersuchung zuerst durch den Hinweis eines Journalisten, es sei nun wissenschaftlich erwiesen, da die Mehrzahl der Jugendlichen aus lnderfeindlich sei. Es konnte auch nicht ausbleiben, da die vorliegende Stu die gegen die Shell Jugendstudie 1992, an der ich mitarbeitete, ausgespielt wurde.