Die Hormone Ihre Physiologie und Pharmakologie

Bok av Paul Trendelenburg
In der folgenden Darstellung der physiologischen und pharmako- logischen Wirkungen der Hormone wurde der Schwerpunkt auf eine er- schopfende und kritische Wiedergabe der wichtigeren experimentell ge- wonnenen Ergebnisse gelegt. Von einer Vollstandigkeit der Wiedergabe wurde abgesehen, da viele der alteren experimentellen Arbeiten in den alteren Darstellungen der Hormonwirkungen, besonders in dem Lehr- buche von A. BIEDL, Innere Sekretion, ausfiihrlich referiert sind, und da manche der neueren Arbeiten mit so durchsichtigen methodischen Fehlern behaftet sind, daB ihnen kein wissenschaftlicher Wert zukommt. Immerhin glaube ich, die Literatur so vollstandig durchgesehen und hier beriicksichtigt zu haben, daB es jedem moglich sein wird, die vorhandenen Liicken an Hand der angefiihrten Literatur ohne allzu viele Miihe selbst auszufiillen. BewuBt wurde von einer vollzahligen Wiedergabe der auf dem Boden der Lehre von der inneren Sekretion so iippig wuchernden Theorien abgesehen, und es wurden nur die experimentell geniigend ge- sicherten Theorien beriicksichtigt. Das Buch befaBt sich nur mit den "klassischen" Hormonen, d. h. mit den Stoffen einiger Organe, von denen nachgewiesen wurde, daB sie in differenzierten Zellen Substanzen bilden, die fiir den morpho- logischen Aufbau des Korpers, die physischen und chemischen Funk- tionen seiner Organe oder das psychische Verhalten bestimmend sind. Die vielen, meist aber hypothetischen, die Funktionen einzelner Organe fordernden oder hemmenden Stoffe, die in den verschiedensten Organen selbst gebildet werden, und die neuerdings unzweckmaBigerweise eben- falls Hormone genannt werden, obwohl eine Fernwirkung dieser Stoffe nicht nachgewiesen ist, blieben unberiicksichtigt.