„Leben, Gesundheit und Liebe“ als zentrale Kategorien des Schreibens bei Arthur Schnitzler: Dekadenz und Lebensphilosophie im Werk des Wiener Dichters

Bok av Carsten Tergast
Das Werk Arthur Schnitzlers reflektiert im ausgehenden 19. Jahrhundert noch die Gedanken und literarischen Motive der Dekadenzliteratur. Diese interpretiert auch den Begriff des Lebens auf ihre eigene Weise. Im Laufe der Jahre wird Schnitzlers Sicht auf diesen zentralen Begriff der Jahrhundertwendeliteratur jedoch reifer, er misst dem "Leben" eine neue Bedeutung zu. Die Arbeit erlutert die Wandlungen des Lebensbegriffs bei Schnitzler vor dem Hintergrund lebensphilosophischer Anstze bei Sren Kierkegaard, Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche sowie Wilhelm Dilthey. Ein genauer textanalytischer Blick auf die Novelle "Sterben" aus der frhen Phase, das Schauspiel "Der Schleier der Beatrice" sowie das berhmte Drama "Professor Bernhardi", das einen der Hhepunkte in Schnitzlers Schaffen markiert, zeigt, wie sich die Interpretation und der Stellenwert des Begriffes "Leben" verndert. Mit einbezogen in die Interpretation wird dabei ganz wesentlich auch das autobiographische Werk Schnitzlers, das nicht nur aus der Autobiographie "Jugend in Wien" besteht, sondern vor allem auch umfangreiche Briefwechsel und Tagebuchbnde umfasst. Dazu kommt die Aphorismensammlung "Buch der Sprche und Bedenken" sowie theoretische Schriften wie "Der Geist im Wort und der Geist in der Tat", die Schnitzlers Haltung und theoretische Konstrukte reflektieren. Die Arbeit thematisiert damit einen in der Schnitzler-Forschung eher unterreprsentierten Blickwinkel. Gerade auch die Bezge zwischen Schnitzlers Werk und den philosophischen Hauptstrmungen der Zeit werden eher selten in den Blick genommen, da Schnitzler selbst sich nur versteckt und verstreut zu diesen Themen geuert hat.