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Regionalisierung
Bok av Professor Of Political Science Arthur Benz
Regionalisierung und Dezentralisierung gelten als Strategien staatlicher Modemisierung. Sie verweisen beide auf einen Prozess der Veranderung politischer Strukturen. Wahrend jedoch Dezentralisierung die Verlage- rung von Aufgaben zwischen Gebietskoerperschaften im Zusammenhang mit der Differenzierung der territorialen Organisationsstrukturen bedeu- tet, beinhaltet Regionalisierung die Entwicklung einer neuartigen Form von Politik, fur die der Raum als Kontext zur Erfullung oeffentlicher Auf- gaben relevant wird. Dieser Raum konstituiert sich in Prozessen der Ko- operation von Akteuren und Organisationen, die ihre Handlungen und Ressourcen mit dem Ziel einer gemeinsamen Foerderung und Gestaltung regionaler Entwicklungen bundeln. Regionalisierung fuhrt zu neuen Poli- tikinhalten, und zwar im Hinblick auf Problemdefinition und Politikziele, aber auch zu neuen Handlungsformen. Sie erzeugt neue Strukturen und Verfahrensmodi, indem die Region zu einem neuen Forum der Mobilisie- rung von Kooperation, Beteiligung und demokratischer Selbstbestimmung wird. Diese bringen neue Akteure ins Spiel und verandern Akteurskonstel- lationen. Region stellt somit einen Raum dar, der im Sinne eines sozialen Kontextes zu verstehen ist und dessen Ausdehnung nur mit Bezug auf seine Funktionen und deshalb immer wieder neu zu bestimmbl ist. Mit dieser Definition von Regionalisierung gren en wir uns von ei- nem ausschliesslich institutionellen Verstandnis von Region ab, wie es in den Rechts- bzw. Verwaltungswissenschaften immer noch verbreitet und auch im europapolitischen Diskurs oft gebrauchlich ist, wenn von einem "Europa der Regionen" gesprochen wird. Rechts- und Verwaltungswissenschaften befassen sich in erster Linie mit der Normierung und Institutionalisierung von kollektivem politischen Handeln.