Kulturhistorische Betrachtungen Des Klabautermanns (Bd. 8)

Zu den natrlichen und sozialen Merkmalen des sagenhaften Schiffsgeistes zhlen seine uerungen, Bewegungen, Gewohnheiten, sein Wissen und lauterer Sinn, ebenso wie seine Sensibilitt, seine Launen, seine schelmische Art und sein bisweilen sogar boshafter Charakter. Er uert sich in der Sprache der Menschen mit sanfter oder jammernder Stimme. Ist jedoch die Sicherheit des Schiffes gefhrdet, ruft er laut Befehle und Warnungen. Hhnisches Gelchter, als Geringschtzung einer Tat der Menschen, deutet eine ganz andersartige Facette seines Charakters an. Dem Klabautermann stehen vielfltige Bewegungsarten zur Verfgung. Er geht zu Fu, klettert auf Masten und Rahen, balanciert auf Tauen, springt kopfber ins Wasser und fliegt sogar vom Schiff weg. Zu seinen Gewohnheiten gehrt, dass er gern gut isst, am liebsten am Tisch des Kapitns. Auch Rum und Wein soll er nicht abgeneigt gewesen sein. Vielfach wird beschrieben, wie der Patron der Seelaute seine Pfeife raucht. Dem Klabautermann wird ausnahmslos hohes maritimes Wissen attestiert. Er verfgt ber ein ausgeprgtes Gespr fr Rechtschaffenheit und Ordnung. Er waltet in den volkskundlichen Quellen vornehmlich als wohlttiges Wesen, zeichnet sich jedoch daneben durch eine sensible und launische Art aus. Hierin unterscheidet er sich nicht von anderen Sagengestalten seines Verbreitungsgebietes. Auch foppt er gern die Seeleute seines Schiffes und spielt ihnen kecke Streiche. Er ist manchmal ein rechter Schalk, der die Crew belstigt. Zu seinen Scherzen und Schelmereien zhlt, dass er im Ruderhaus das Licht lscht, den Schiffshund traktiert oder seekranke Passagiere nachfft. Der Schiffsgeist selbst ist jedoch schnell aufgebracht und mag nicht zum Narren gehalten werden. Wer seinen Stolz verletzt, den verprgelt er, stellt ihm ein Bein oder hngt ihn in die Rahen. Den Sagen nach besitzt der Spukgeist absonderlich anmutende Kameraden: die Ratten. Er gewhrt ihnen Schutz und sie drfen seine Leckerbissen unges