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Melancholie und Musik
Bok av Professor Gunter Bandmann
Den Anla zu den vorliegenden Studien gab Drers Kupferstich "Melen colia I" von 1514. Der in dem bewundernswerten Buche von ErwinPanofsky und Fritz Saxl (Drers "Melencolia I", Leipzig 1923) vorgefhrte Bilder
kreis, der Vorstufen und Nachwirkungen des Drerblattes umschreibt, bringt einige Darstellungen - so das Cranachbild von 1533 und die Inletabilitas Radierung von Castiglione -, auf denen sich der Begriff oder die Gestalt der
Melancholie mit musikalischen Erscheinungen verbindet. Diesen Bildern las sen sich verwandte Beispiele aus den verschiedensten Epochen und Zusammen hngen zufgen. Die Darstellungen sind nach fnf Gruppen geordnet, in denen
Melancholie und Musik je nach den geschichtlichen Umstnden verschieden bewertet wer den. Diese Einteilung der Kapitel ist grob. Die Plurivalenz der Melancholie und der Musik bringt es mit sich, da in vielen Darstellungen
verschiedene Bedeutungen mitschwingen und das gleiche Denkmal eigentlich verschiedenen Rubriken zugeordnet werden knnte. In der Miniatur aus dem Stuttgart Psalter (Tafel 2, S. 25) ist Melancholie nicht nur Leiden, sondern
auch Ge mtsverfassung, die den Menschen in ein besonderes Verhltnis zu Gott bringt, auch auf der indischen Miniatur (Tafel 3, S. 49) scheint sich die Melancholie in eine positiv empfundene Stimmung zu wenden; auf der
Castiglione-Radierung (Abb. 47) ist die Musik sowohl verworfenes weltliches Treiben als auch Hilfe zur Divination. Affekte und sinnliche Erfahrungen des Menschen sind selbst in statisch geordneten Weltvorstellungen abhngig
von den Konstellationen und Umstnden ihrer Begegnung.