Ergebnisse der Chirurgie und Orthopädie

Nach eingehender Besprechung des tiber Kniegelenkverrenkungen vor- liegenden Schrifttums, insbesondere auch tiber Mangel der Statistiken beztiglich der Richtung der Verrenkungen, wird der Reposition und Weiterbehandlung besonderes Augenmerk gewidmet. Es werden Richtlinien fUr die Reposition der einzelnen Arten der Kniegelenkverrenkungen aufgestellt. Es wird nach- gewiesen, daB es die sogenannte "irreponible" Kniegelenkverrenkungen wahr- scheinlich gar nicht gibt und daB man als irreponibel bezeichnete bei starker Beugung, wodurch die in der Fossa intercondyloidea eingeklemmten Beuge- sehnen des Kniegelenkes aus ihrer Verklemmung gelOst werden, einrichten kann (BOHLER). An Hand einer Tabelle wird der Endausgang von 21 blutig reponierten Fallen des Schrifttums festgesteIlt, wobei sich heraussteIlt, daB nur 2 volle Funktion wieder erreichten. Es wird deshalb die blutige Reposition abgelehnt. Bezuglich der Weiterbehandlung, werden die vorgeschlagenen Behandlungsmethoden in 4 Hauptgruppen eingeteilt: 1. Ruhigstellung auf irgendeiner Schiene fur einige Tage, dann Beginn mit Bewegungstibungen, erst passiv, dann aktiv, dann Massage. 2. Ruhigstellung auf einige Wochen (bis zu 4 Wochen) im Gipsverband, dann e benfalls medicomechanische N ach behandlung. 3. Ruhigstellung im Gipsverband auf langere Zeit mit der optimalen Zeit von 3-4 Monaten. 4. Operation zwecks Naht der zerrissenen Kapsel- bzw. der Verstarkungs- bander. An Hand der im Schrifttum angegebenen Ergebnisse (wobei festgestellt werden muB, daB leider meistens die Angabe von Ergebnissen uberhaupt fehlt), die mit denen der eigenen FaIle verglichen werden, wird versucht, den Wert der einzelnen Behandlungsmethoden, gemesesn an ihren Erfolgen, herauszu- arbeiten.