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Leitfaden der Hüttenkunde für Maschinentechniker
Bok av Sauer
Die Huttenkunde ist die Lehre von der Darstellung der Metalle in grossem Massstabe aus ihren naturlichen Verbindungen, den Erzen. Die Huttenkunde ist ein Teil der Technologie (Gewerbs- kunde), welche die Mittel und Verfahrensarten behandelt, die zur Umwandlung der naturlichen Rohstoffe unter Substanz- oder Formanderung in nutzliche Gebrauchsgegenstande dienen. Da diese Umwandlung entweder auf chemischen oder mechanischen Wege erfolgen kann, teilt man das grosse Gebiet der Technologie in die chemische und mechanische Technologie ein. In das Gebiet der chemischen Technologie gehoert z. B. die Gewinnung von Leuchtgas und Teer aus Kohle, wahrend zur mechanischen Tech- nologie die Bearbeitung der Metalle und des Holzes auf Grund ihrer Arbeitseigenschaften (Giessfahigkeit, Dehnbarkeit, Schmied- barkeit, Teilbarkeit) gehoert. Die spezielle Huttenkunde, welche die Gewinnung jedes einzelnen Metalles behandelt, trennt man wieder in die Ei en- huttenkunde, weIehe die Gewinnung des Eisens und dessen Ver- arbeitung zu Gegenstanden des Handels lehrt, und in die MetalJ- huttenkunde, welche die Gewinnung der Metalle mit Ausnahme des Eisens lehrt. Die eigentlichen Huttenprozesse, vermittelst welcher man die Metalle aus den Erzen ausbringt, werden in Prozesse auf trockenem, nassem und elektrometallurgischem Wege eingeteilt. Am wichtigsten sind die troekenen Prozesse, weil sie am haufigsten angewendet werden. Junger sind die nassen Verfahren, die vor den trockenen oft den Vorzug der Billigkeit besitzen, aber nicht immer anwendbar sind, da sie meist reine Erze von bestimmter Zusammensetzung verlangen. Die elektrolytischen Prozesse finden fur die Metall- raffination ausgedehnte Anwendung, werden aber in neuerer Zeit auch zur direkten Darstellung von Leichtmetallen (Aluminium, Natrium) verwendet.