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Die Wirkung von Substanzen auf den Netzbau der Spinne als Biologischer Test
Bok av Peter Nikolaus Witt
2 fehlte bisher. Auf Grund der UEbersicht sollte es moeglich sein, eine unbekannte Substanz einzuordnen, wenn sie eine Wirkung auf den Netzbau der Spinne zeigt. Dies scheint besonders wichtig im Hinblick auf das aktuelle Problem der biologi- schen Testung von Koerperflussigkeiten Geisteskranker; wird doch von vielen die Hypothese vertreten, dass bei Geisteskrankheiten, oder zumindest bei den in ihrem Verlauf auftretenden Delirien, im pathologisch veranderten Stoffwechsel des Men- schenhalluzinogene Substanzen auftreten ( GERARD 1955; W ITT 1956a ). Verdachtigt wurden dabei alle jene Substanzen, die beim Gesunden delirienahnliche Zustande verursachen und die Stoffen ahnlich sehen, die schon im normalen Stoffwechsel auftreten. Bisher ist aber niemals eine solche Substanz im Koerper eines kranken Menschen nachgewiesen worden (KEUP 1954). Die Spinnen reagieren nun auf eine ganze Reihe der verdachtigen Substanzen in ihrem Netzbau spezifisch. So zeigten sie Netzbauveranderungen nach Mescalin (WITT 1954), dem zusammen mit 3,5 Dijod-4-methoxy-phenathylamin nach JATZKEWITZ u. NoESKE (1951) als vielleicht im Koerper entstehendes biogenes Amin "eine moegliche Bedeutung nicht abzusprechen ist"; sie reagieren spezifisch auf Adrenochrom (WITT 1954), das HoFFER, UESMOND u. SMYTHIES (1954) beim Menschen halluzinogen wirksam fanden, woraus sie die Hypothese entwickelten, dass der fehlgeleitete fermentative Abbau des Adrenalins im Koerper zu einer Adrenochromanreicherung fuhrt und damit die Delirien erklart werden koennten; Spinnen reagieren spezifisch auf d-Lysergsaure-diathylamid (WITT 1951), und von BLICKENSTORFER (1952) wurde hauptsachlich die Hypothese verfochten, dass diese Substanz moeglicherweise im kranken Koerper als Spurenstoff auftritt.