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Zwang zur Freiheit : Krise und Neoliberalismus in der Schweiz
Bok av Regula Ludi
Seit der jüngsten Finanzkrise scheint der Zauber des Marktes verflogen. Das neoliberale Projekt hat das Image der Alternativlosigkeit eingebüsst und damit ist die scheinbar naturgegebene Herrschaft des Marktes als kontingente Erscheinung denkbar geworden. Mit neuer Vehemenz haben sich seither Fragen nach den Anfängen und dem Durchbruch des Neoliberalismus aufgedrängt. Wie ist es dazu gekommen, dass Marktlogiken in immer weiteren Bereichen von Politik und Lebenswelt, Beziehungen und Identitätsvorstellungen zum zentralen Organisationsprinzip geworden sind?Ausgangspunkt für die Untersuchung dieser Fragen bilden historische Krisenerfahrungen. Die Autor_innen des Sammelbandes verstehen sie als Bruchstellen, an denen sich neoliberale Reformvorschläge angeboten und durchgesetzt haben - oder auch gescheitert sind. Sie erkunden dabei historiografisches Neuland und gehen der Fragen nach, ob und inwiefern der geschilderte Wandel als neoliberal bezeichnet werden kann. Die Beiträge decken ein Themenspektrum ab, das von der Geschlechterpolitik über die Unternehmenskultur, die Agrar- und Sozialpolitik und die Arbeitswelt bis zu den Banken reicht. Als Akteur_innen und Schauplätze des Wandels fassen die einzelnen Kapitel Parteien und transnationale Planungsgremien, das Milieu der Alternativkultur, zivilgesellschaftliche Aktivist_innen und Verbände in den Blick, und sie diskutieren die Wirkmacht neuer Deutungsschemata und Regulationsmechanismen. Dank einem methodisch differenzierten Zugriff zeichnet der Band ein facettenreiches, von Ungleichzeitigkeiten und Widersprüchen charakterisiertes Bild der Umbrüche seit den ausgehenden 1960er-Jahren.