Auch Junkies haben Wurde : Die Pionierleistungen der Stiftung Sucht

Bok av Hans-Peter Schreiber Esther Keller
Im Spannungsfeld zwischen Gesetz und ethischer Uberzeugung. Alles begann mit einer revolutionaren Bewegung: Eine Gruppe engagierter Basler Burger leistete entschieden Widerstand gegen die repressive Drogenpolitik der siebziger und achtziger Jahre. Es folgten Meilensteine im Umgang mit Sucht: 1972 grundeten sie die erste Wohngemeinschaft fur drogenabhangige Jugendliche, ohne absolutes Abstinenzgebot. 1989 eroffneten sie das erste Uberlebensprojekt fur Heroinabhangige. Immer im Spannungsfeld zwischen Gesetzgebung und ethischer Uberzeugung setzten sich die Grunder fur einen liberalen und pragmatischen Umgang mit dem Thema Drogen ein. Erst die Revision des Betaubungsmittelgesetzes 2008 brachte die Wende und stellte die Arbeit der heutigen Stiftung Sucht auf eine solide, rechtliche Basis. Die Geschichte der Stiftung zeigt die Bedeutung, die privaten Burgerinitiativen in Bezug auf soziale Innovationen zukommt. Als Pioniere bereiten sie den Weg fur Modelle, die im Erfolgsfall vom Staat ubernommen werden. Als eine der wenigen drogenpolitischen Initiativen aus dieser Zeit hat die Stiftung Sucht alle turbulenten Jahre uberstanden. Auch heute geht es noch darum, neue Wege zu beschreiten, immer getragen vom Stiftungsziel, das heute noch so aktuell ist wie vor vierzig Jahren: Im Zentrum steht die Wurde des Menschen und sein Recht auf Anerkennung in der Gesellschaft.