Gluck : Stimmen

Ein Kind "e;fehlt"e; ins Wasser und gleich sind wir in der Welt von Dragica Rajcic Holzner, einer poetischen Welt, die Sprachnormen und Erzahlkonventionen aufbricht. Worter nehmen ungewohnte Formen an, Satze geraten in Schieflage und Geschichten werden laufend revidiert. "e;Das Eigentliche / wird nie durch die Worte oder Geschichten weitergegeben"e;, sagt Ana Jagoda, das Ich der Stimmen aus dem Heimatdorf Gluck. Und doch will Ana "e;erzahlen ohne Linderung / um erzahlend sich zu vergewissern / dass es etwas gibt / wozu erzahlen gut ist"e;. Sie versucht ihre Geschichte zu finden und jene der "e;Trnen ihrer Ahnen"e;. Es ist eine Geschichte fortgesetzter Misshandlungen und Missbruche der Frauen durch ihre Vter und Ehemnner, die weitergeben, was sie selbst einst unter der Fuchtel ihrer Vter erdulden mussten. Ein "e;Womenirrhaus"e; in Chicago bietet Frauen wie Ana Schutz und Raum zum Aufarbeiten der Traumata. Im Rckblick wird Ana bewusst, wie bestimmte Herrschaftsformen zwischen den Geschlechtern sich auf subtile Weise in der Psyche beider, Opfer wie Tter, sedimentiert haben.