Romisches Zentrum und kirchliche Peripherie : Das universale Papsttum als Bezugspunkt der Kirchen von den Reformpapsten bis zu Innozenz III.

Bok av Jochen Johrendt
Im Mittelpunkt des Bandes steht die Kommunikation zwischen der papstlichen Zentrale und der Peripherie bzw. die Instrumente, die den Papsten zur Verfugung standen, um mit den Kirchen und Glaubigen vor Ort in Kontakt treten zu konnen, und uber die sich ein Geben und Nehmen von Inhalten zwischen Zentrale und Peripherie entfaltete. Damit bietet der Band erstmals eine komparatistische Untersuchung papstlicher Steuerungsinstrumente sowie der Wahrnehmung des Papsttums in den einzelnen Regionen, indem er die Perspektive der romischen Zentrale mit der der Kirchen an der Peripherie verknupft. Die unterschiedlichen Entwicklungen von romischem Anspruch und Wirklichkeit vor Ort werden am Beispiel der institutionalisierten Mittel untersucht, die Zentrale und Peripherie miteinander verbanden - aus beiden Perspektiven: aus dem Blickwinkel einer romischen Norm, einer idealtypischen Sicht auf die Instrumente, die den Willen und die ekklesiologischen Vorstellungen Roms transportieren sollten, und aus dem Blickwinkel einer (variablen) Akzeptanz dieser Instrumente vor Ort, ihrer Deutung durch die Kommunikationspartner der papstlichen Zentrale. Der romischen Sicht auf die Mittel zur Durchdringung der Kirche wird der Befund gegenubergestellt, wie man in den Regionen mit ihnen umging. Neben den Spannungsbogen von romischem Prototypen und konkreter Deutung von der Mitte des 11. bis zum Ende des 12. Jahrhunderts tritt somit zusatzlich eine Differenzierung durch kontrastive Regionenskizzen.