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Jean-Jacques Rousseau: Die beiden Diskurse zur Zivilisationskritik
Bok av Johannes Rohbeck
Schlagartig beruhmt geworden ist Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) mit seinem Diskurs uber die Wissenschaften und Kunste (1750), in dem er das Grundubel der modernen Zivilisation damit begrundet, dass sich der Mensch immer mehr von der Natur entfernt. Zwar propagiert er kein Zuruck zur Natur"e;, wie ihm haufig nachgesagt wird, wohl aber einen Zustand auf mittlerem zivilisatorischem Niveau. Dabei geht es ihm nicht nur um das Verhaltnis des Menschen zu seiner naturlichen Umwelt, sondern vor allem auch um die Entfremdung von der eigenen Natur. Im zweiten Diskurs uber den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen (1755) versucht Rousseau, seine Behauptung mit Hilfe einer geschichtsphilosophischen Darstellung zu vertiefen. Hier macht er nicht nur die wissenschaftlich-technischen Fortschritte fur den Sittenverfall verantwortlich. Die tiefere Ursache dafur sieht er vielmehr in der Entstehung des Privateigentums und der daraus resultierenden Pervertierung des Menschen. Im Gegensatz zur vorherrschenden Geschichtsphilosophie seiner Zeit deutet Rousseau den Fortschritt in einen Verfallsprozess um. Das Beispiel dieses Autors zeigt, dass bereits wahrend der Epoche der Aufklarung die kritische Reflexion uber die Moderne beginnt. Der Band erschliet Rousseaus Diskurse zur Zivilisationskritik auf aktuellem Forschungsstand fur Studierende, Forscher und ein breites akademisches Publikum.