Nordrhein-Westfalische Initiativen fur Chancengleichheit im Bildungswesen im Spiegel empirischer Forschung

Bok av Josef Hitpass
Es gibt nur wenige Wissenschaftler in der Bundesrepublik Deutschland, die sich mit der Frage nach dem Verhaltnis von Quantitat und Qualitat in unserem Bildungswesen so kompetent befassen konnen, wie Prof. Dr. Josef Hitpa das getan hat. Die beiden vorliegenden Arbeiten, die er kurz vor seinem plotzlichen Tod am 4. 12. 1986 abge- schlossen hat, sind ein weiterer Beleg fur diese Kompetenz. Beide Arbeiten beleuchten - kritisch-konstruktiv, wie seine Haltung stets war - auf empirischer Basis die Er- gebnisse nordrhein-westfalischer Initiativen zu mehr Chancengerechtigkeit im Bildungswesen. Die Arbeit "e;Abitur- und Studierfahigkeit von Oberstufen- schulern mit ungleicher schulischer Vorbildung"e; befat sich mit den Konsequenzen aus der 1974 in Nordrhein-Westfalen geschaffenen Moglichkeit, im Zuge der Bemuhungen um eine groere Durchlassigkeit im dreigliedrigen Schulsystem sowohl Haupt- als auch Realschulern - beim Vorliegen bestimmter leistungsbezogener Voraussetzungen - den Ein- tritt in die gymnasiale Oberstufe zu eroffnen. Der Autor schreibt: "e;Diese Chance mu (te) deshalb als mit einem besonderen Risiko behaftet angesehen werden, weil Haupt- schuler und Realschuler den grundstandigen Gymnasiasten gegenuber mit ungleichen Lernvoraussetzungen formaler und materialer Art in die Oberstufe ubergehen"e;. Die zwei- stufige Untersuchung, die sich insgesamt auf den Unter- suchungszeitraum von 1977 bis 1986 erstreckt, pruft den Erfolg dieser nordrhein-westfalischen Reformmanahme am Mastab der Erfolgsquoten im Abitur, der dabei erreichten Durchschnittsnoten, des Studienwahlverhaltens und der damit verbundenen Motivationsstruktur, der Einschatzung der Funktionstuchtigkeit des Kurssystems und schlielich der Bewahrung im Studium.