Gr nderv ter

Bok av Werner Gephart
"Grndervter" waren Ausstellungen in Dsseldorf, Bonn und Kln benannt, in denen die Geschichte der Soziologie in durchaus ironi scher Verfremdung nachgemalt wird. So werden die pittoresken Strn de der Bretagne von Figuren der Wissenschaftsgeschichte bevlkert, von Paul Fauconnet, Marcel Mauss und Celestin BougIe. Diese stellen zugleich den Kern des Paradigmas der ,,Annee sodologique" dar, wie das Titelbild von "Strafe und Verbrechen" (Leske u. Budrich, Opladen 1990) verdeutlicht. Durkheim findet sich von seinen Schlern umge ben in einer Rousseauschen Tropenlandschaft, obwohl diese Pariser Soziologen die Orte des wilden Denkens nie betreten haben. Auch die Begegnungen mit Max Weber sind imaginrer Natur. So treffen sich Durkheim und Weber, in Daumierscher Manier juristisch gewandet, in einer theatralischen Inszenierung in derjenigen Sphre, in der sich ihre unterschiedlichen Gedankengebude begegnen: dem Recht. Sie werden dabei von Marcel Mauss und Paul Fauconnet aus den theaterhnlichen Logen eines Ortes der Gerechtigkeit beobachtet, der nach dem Mnchener Justizpalast konstruiert ist (so auch das Ti telbild zu: Recht als Kultur. Sphren der Moderne", Bd. 2, Opladen 1998 bei Leske u. Budrich). Max Weber, dem Theoretiker des khlen Rationalismus wird im brigen eine Aureole geflochten, die dem Pro testanten eine neue Farbigkeit verleiht und ihn manchen Kritikern wieder sympathisch erscheinen lt. "Max Weber im Gepardenlook" lt schlielich einen Schatten sichtbar werden, den wir als nicht be nannte Muse, Anima oder auch Geliebte deuten knnen.