Deutschland in einer neuen Weltara

Um es offen herauszusagen: Dieses Buch verspricht keine beschauliche Feierabend-Lekture. Das liegt am Gegenstand, aber auch an der Art und Weise, wie die Autoren ihn behandeln. Es liegt vor allem an den Schlufolge- rungen, zu denen sie gelangen. Wir verhehlen nicht, da sie eine kritische Ge- genposition zu jener Sicht der Dinge darstellen, die dem/ der Leserln ubli- cherweise aus den Medien entgegenschallt. Sie ist dadurch gekennzeichnet, da zwar fortwahrend von den "e;Umbruchen in der Weltpolitik"e; und von der "e;groeren weltpolitischen Verantwortung der Deutschen"e; die Rede ist, da aber kaum zu Ende gedacht wird, was derartige Aussagen in Wahrheit bedeu- ten. Die Gefahr wachst, da die Augen bewut verschlossen werden, um die Auswirkungen, die diese gewaltigen Veranderungen bis in das personliche Le- ben haben, nicht ernst nehmen zu mussen. Hinzu kommt, da unsere postmo- derne Informationsgesellschaft dazu neigt, den Ereignissen die Spitze zu neh- men, sie zu verschleiern, zumindest aber zu relativieren, nicht selten sogar zu verfalschen. Plotzlich leben wir mit Umbruchen, als waren es Verkehrsun- falle. War der Golfkrieg nicht wenige Monate nach seinem Ende schon wieder vergessen? Unser Buch versucht, gegen diese Form der "e;Bewaltigung"e; von Prozes- sen vorzugehen, von denen es in Sonntagsreden immer wieder heit, sie hatten "e;historische Bedeutung"e;. Das geschieht in doppelter Weise. Zum einen geht es darum, die Natur der Umbruche genauer in den Griff zu bekommen und zwar sowohl auf der globalen wie auf der europaisch-regionalen und schlielich, aber erst dann, auf der deutschlandspezifischen Ebene.