Sozialraumliche Jugendarbeit : Eine praxisbezogene Anleitung zur Konzeptentwicklung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit

Bok av Ulrich Deinet
Praxis und Fachliteratur zur offenen Jugendarbeit haben in den letzten drei Jahrzehnten eine Vielzahl von Schwerpunkten, Auspragungen und Verande- rungen erlebt. Gleichzeitig hat das Wissen uber die immer starker sich veran- dernden Lebenswelten der Jugendlichen erheblich zugenommen. Im Gegen- satz zu fruheren Zeiten wei man heute, da weder groe Theorien noch Pa- tentrezepte weiterhelfen, um die Heranwachsenden erfolgreich anzusprechen und in die Jugendarbeit einzubinden. Denn ebensowenig wie es "e;die"e; Jugend gibt, kann man von "e;dem"e; richtigen Angebot fur die Jugendlichen in "e;dieser"e; Gemeinde oder in "e;diesem"e; Stadtteil sprechen. Jugendlicher ist nicht gleich Jugendlicher. Clique ist nicht Clique. Was in Munster gut lauft kann in Fulda, Halle oder im Bayrischen Wald scheitern. Abgesehen von diesen Unabwag- barkeiten befindet sich die Jugendarbeit heute in einem Dilemma. Kaum je- mand kann noch sagen, wann Jugend eigentlich altersmaig beginnt und wann sie aufhort. Die Grenzen zur Kindheit und zum Erwachsenenalter sind unklarer denn je. Trotzdem oder deswegen ist Jugend langst zu einer eigen- standigen Lebensphase geworden, die sich eher durch immer in Veranderung begriffene Stilbildung, neue Konsum-und Medienwirklichkeiten definiert als durch traditionelle Altersgrenzen. Das macht es auch den neben- und haupt- beruflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Jugendarbeit schwer; sind sie doch selber nicht mehr Jugendliche und teilweise unter anderen le- bensweltlichen und sozialraumlichen Bedingungen aufgewachsen als die Be- sucher ihrer Einrichtungen. Alles das ist nicht neu; neu ist jedoch das Tempo und die verwirrende Vielfalt der Enwicklungen.