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Der Plan als Befehl und Fiktion : Wirtschaftsfuhrung in der DDR. Gesprache und Analysen
Bok av Theo Pirker och M. Rainer Lepsius m.fl.
Problemstellung und Vorgehensweise Erkenntnisinteressen Im November 1989 fiel in Berlin die Mauer, und die Deutsche Demokratische Republik, der erste sozialistische Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Bo- den, brach zusammen; fast zeitgleich folgten die Volksrepubliken Polen, Tsche- choslowakei, Ungarn und Rumanien; schlielich implodierte die Sowjetunion, die KPdSU wurde verboten. Innerhalb weniger Monate brach eines der groten Machtimperien der Weltgeschichte zusammen. Dieser Zusammenbruch wurde weder prognostiziert noch in der Form der Selbstauflosung fur denkbar gehalten. Um die damit im Zusammenhang stehenden Fragen beantworten zu konnen, mus- sen die Sozialwissenschaften sich der Analyse der Funktionsbedingungen dieser untergegangenen Regime zuwenden. Durch ihre Abschlieung und weitgehende Unzuganglichkeit blieben die DDR und die anderen sozialistischen Staaten unbe- kannte Gesellschaften; die Forschung vor 1989 war methodisch auf Sekun- daranalysen reduziert. Diese Situation hat sich nach 1989 grundlegend geandert. Analysen kommunistischer Herrschaft nach 1989 erfolgen ex post, und das ist methodisch nicht unproblematisch. Ex post-Interpretationen sind immer der Ge- fahr ausgesetzt, in einen retrospektiven Determinismus umzuschlagen, ein Pro- blem, das in den Sozialwissenschaften nicht neu ist. Reinhard Bendix hat vor dem "e;Fehlschlu"e; des retrospektiven Determinismus gewarnt. Vor dem Hinter- grund des Siegeszuges der Nationalstaaten in Europa schrieb er: "e;Im Ruckblick sieht es immer so aus, als ob alles so hatte kommen mussen, wie es gekommen ist.