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Der Fruhchristliche Reliquienkult Und Die Bestattung Im Kirchengebaude
Bok av Bernhard Kotting
Die Christen treffen auf die weitverbreitete Anschauung, daB der Kult der Gtter und der Toten nicht miteinander vereinbar sind. Nur heraus ragende Menschen, die Heroen, finden ausnahmsweise ein Grab in einem Tempel.
Nach ebenso weitverbreiteter Ansicht, die vom rmischen Recht formuliert wird, ist der gehrige Ort fr die Grber drauBen vor den Stadt mauern. Die Grber ordnen sich nach der Zugehrigkeit der Verstorbenen zur Familie und
zunchst nicht nach der Zugehrigkeit zu einem religisen Bekenntnis. Die Verbindung von anti kern Totenmahl und christlicher Eucharistie berwindet bei den Christen diese vom religisen Empfinden her sich auftuende, wenn auch
vom Glauben berwundene Spannung. Gleichwohl bleibt zunchst eine scharfe Trennung zwischen den Kult rumen bei den Coemeterien und dem eucharistischen Altar in den Gemein dekirchen. Der aus der allgemeinen Totenehrung sich
herauslsende Mrtyrerkult schlgt hier die Brcke. Die Mrtyrer sind Christus hnlich geworden, sie ziehen nun zum Altar als der Sttte des Opfers Christi; auch wenn dieser Altar sich in der Gemeindekirche innerhalb der
Stadtmauern befindet. Das Mrtyrergrab hat inzwischen eine Anziehungskraft als Ort fr die Bestattung ausgebt. Dem Zug der Mrtyrerreliquien in die Kultrume mit regel mBigem Gottesdienst folgen die Glubigen mit ihrem
Wunsch, in der Kir che bestattet zu werden, urn des Gebetes der Mrtyrer und der Lebenden teilhaftig zu werden. Ob man das zulassen solI, darber herrscht lange keine einhellige Meinung.