Kommunikative Fachdidaktik : Politik -- Geschichte -- Recht -- Wirtschaft

Bok av Tilman Grammes
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 847 0. Einleitung 0. 1. Unterrichtsbilder Soziologische Diagnosen kennzeichnen die moderne Gesellschaft als Infor mationsgesellschaft (Richard Münch), Risikogesellschaft (Ulrich Beck) oder Erlebnisgesellschaft (Gerhard Schulze). In solchen Zeitdiagnosen ist "Kom munikation" vielleicht der am häufigsten verwendete sozialwissenschaftliche Fachbegriff. Auch Unterricht ist wie kaum eine andere Institution durch Kommunikation gekennzeichnet. "Kommunikation" ist daher immer auch schon Thema didaktischer Reflexionen. Eine Bestandsaufnahme der Bildungs reform der 70er Jahre hebt deren "konversationelle Natur"' hervor; vor herrschende methodische Grundform sei das geleitete Unterrichtsgespräch, "seltener in Gestalt kurzschrittiger Frage-und-Antwort-Sequenzen, häufiger in Form des entwickelnden Unterrichtsgesprächs, das gelegentlich auch in Diskussionen einmündet. " In allen Phasen des Unterrichts präge letztlich das 2 Gespräch die Situation. Szene 1: Pro-Contra-Diskussion Die folgende Skizze aus einem Bestseller der allgemeinen Didaktik visuali siert exemplarisch das Selbstbild von gelungenem Unterricht bei vielen Leh rern. Dabei könnte es sich um eine Sozialkundestunde handeln. Ewald Terhart: Pädagogisches Wissen. Überlegungen zu seiner Vielfalt, Funktion und sprachlichen Form am Beispiel des Lehrerwissens. In: Jürgen Oelkers!Heinz-Elmar Te north (Hg. ): Pädagogisches Wissen, Weinheim/Basei 1993, S. 136.