Einigkeit und Recht

Die juristische Aufarbeitung der DDR - ein Kapitel in der problematischen deutschen Rechtsgeschichte - eine fundierte Darstellung. Wolffs Bilanz greift aber weiter aus. In einem pointierten, kenntnisreichen berblick ist es ihm gelungen, "e;Politik und Justiz vom Schiebefehl Friedrich Wilhelm IV. bis zum Schiebefehl Honeckers"e; unter die kritische Lupe zu nehmen. "e;Deutschland hat im 20. Jahrhundert im Westen dreimal und im Osten viermal einen Wechsel des politischen Systems erlebt, vom Kaiserreich zur Republik, von der Republik zum NS-Staat und von diesem in die Bundesrepublik bzw. die DDR und aus dieser in die Bundesrepublik. Es erscheint ntzlich, den letzten Systemwechsel mit frheren, die jetzige Vergangenheitsbewltigung mit vorangegangenen zu vergleichen."e; Schreibt der bekannte Strafverteidiger Friedrich Wolff im Vorwort zu seiner grundlegenden Untersuchung, in der er polemische Tne nicht scheut und sich unter anderem mit Fragen wie diesen beschftigt: War die DDR nun ein Unrechtsstaat? War sie die zweite deutsche Diktatur? Sprachen die Richter, wenn sie ehemalige DDR-Brger verurteilten, im Namen des Volkes? Sind wir ein Volk, in dessen Namen Recht gesprochen wird? War es Recht, das Wessis, ber Renten, Arbeitsverhltnisse, Immobilien und ber das Volkseigentum sprachen? Sind wir also ein Volk?