Wandmalerei in Wohnhausern toskanischer Stadte im 14. Jahrhundert : Zwischen elitarem Selbstverstandnis und kommunalen Wertesystemen

Ein Grossteil der Wandmalereien stadtischer Wohnbauten des Spatmittelalters ist heute nicht mehr erhalten. Nur wenige Bilderzyklen sind der Zerstoerung entgangen, diese wurden von der Forschung bislang aber kaum wahrgenommen. Gesellschaftlich sowie formal und inhaltlich bewegen sie sich in einer vielschichtigen Grauzone zwischen privater und oeffentlicher Sphare, zwischen standardisierter Raumausstattung und anspruchsvollem Bildprogramm. Anhand von drei toskanischen Beispielen, der Casa Datini, dem Canto dei Pecori und dem Palazzo Galganetti, zeigt die Studie, wie der Entstehungskontext den reprasentativen Anspruch und damit die formale Gestaltung der Zyklen massgeblich bestimmte. So wurden zur Selbstdarstellung der Auftraggeber die Motive zwar dem hoefischen und sakralen Kontext entlehnt, aber in Hinblick auf kommunale Werte angepasst. Mit diesen Analysen ermoeglicht der Band einen neuen Zugang zu Strategien der Bildfindung im Trecento.