Jahrbuch Polen 26 (2015): Umwelt

Bok av Darmstadt Deutsches Polen-Institut
Polen wird "grün". Die Vorboten der neuen Entwicklung sind überall im Lande zu sehen: Zunehmend prägen Windkraftparks und Solaranlagen die beschauliche polnische Landschaft; in den Städten wachsen Null-Emissions-Häuser wie Pilze aus dem Boden, Hybridfahrzeuge erobern die Straßen, selbst der Müll wird neuerdings getrennt gesammelt und dem Stoffkreislauf wieder zugeführt. Die umweltpolitischen Erfolge seit 1990, etwa bei der Reduktion des CO2-Ausstoßes und anderer Klimagase, gehen auf die Transformation, Privatisierung und Schließung vieler "Umweltschleudern" zurück. Polens moderne Industrieanlagen - Grundlage des spektakulären Wirtschaftsbooms der letzten Jahre - lassen den Energiebedarf jedoch wieder steigen. Bei dem gegenwärtigen Energiemix sind so keine Einsparpotenziale mehr vorhanden - es sei denn, die Politik setzt sich neue Ziele und betrachtet die Förderung der erneuerbaren Energien als nicht weniger "patriotisch" als die heimische Kohle.Das Jahrbuch Polen 2015 geht auf die umwelt- und energiepolitischen Diskurse in unserem Nachbarland ein und lässt viele an der Diskussion beteiligte Akteure zu Wort kommen. Schnell wird ersichtlich, dass sich die polnische Umweltdebatte keinesfalls vor den globalen Herausforderungen drückt. Im Gegenteil: Man findet in Polen zu allen dringenden Fragen differenzierte, kompetente und zugleich leidenschaftliche Stellungnahmen. So deckt das Jahrbuch ein breites Spektrum der Stimmen ab, die sich ernsthaft mit Polens umwelt- und energiepolitischen Interessen, aber auch mit der Verantwortung des Landes im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit auseinandersetzen.