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Dialektausgleich Im Letzebuergeschen : Zur Phonetisch-Phonologischen Fokussierung Einer Nationalsprache
Bok av Peter Gilles
Als dominante Alltagssprache behauptet das Ltzebuergesche heute unbestritten neben dem Deutschen und Franzsischen seine Stellung im triglossischen Variettengefge in Luxemburg. Seit dem 19. Jahrhundert ist es zu einem enormen Prestigeaufschwung und Gebrauchszuwachs des Ltzbuergeschen gekommen. Davon blieb die linguistische Struktur dieser Sprache natrlich nicht unbeeinflut. Nach Meinung der luxemburgischen Linguistik fhrten diese Vernderungen zur Entstehung einer ltzebuergeschen Koin, die neben den verschiedenen luxemburgischen Regionaldialekten als berregionale Umgangssprache verwendet wird und standardsprachliche Funktionen bernehmen soll. Diese Koinhypothese wird in dieser Arbeit zum ersten Mal empirisch berprft. Zur Analyse der Dialektvariation werden soziolinguistische Konzepte wie Dialektausgleich, Koinisierung, Fokussierung/Diffusion, neuere phonologische Theorien (Nicht-lineare Phonologie) sowie Methoden der akustischen Phonetik herangezogen. In einer korpusgesttzten Analyse werden phonetisch-phonologische Variablen fr Sprecher und Sprecherinnen aus den vier innerluxemburgischen Dialektregionen analysiert. Um die jngsten Vernderungen in der luxemburgischen Dialektgeographie zu erforschen, wird im ersten Schritt die historische Dialektsituation, wie sie in den reichlich vorhandenen Ortsgrammatiken und dem "Luxemburgischen Sprachatlas" erscheint, mit Sprachdaten einer jungen und mobilen Gruppe von Sprechern und Sprecherinnen verglichen. Um eine Variettendifferenzierung zwischen Dialekt und berregionaler Umgangssprache festzustellen, werden in einem weiteren Schritt die Dialektaufnahmen der Informanten und Informantinnen mit ihren Interdialektaufnahmen verglichen. Im Gesamtergebnis zeigt sich, da die Regionen Sden, Osten und Norden ihre spezifischen Merkmale zugunsten von zentralluxemburgischen Merkmalen tendenziell aufgeben. Dennoch findet sich daneben, idiolektal bedingt, noch ein hohes Ma an Dialekterhalt, so da bis heute die diatopische Variation im Ltzebuergeschen noch relativ hoch ist.