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Einheitliche und einfache deutsche Orthografie
Bok av Hiltraud Strunk
Seit dem 17. Jahrhundert zeigt sich in der deutschen Rechtschreibung eine immer stärkere Tendenz zur Vereinheitlichung und Vereinfachung. Eine Normierung wurde insbesondere in der Mitte des 19. Jahrhunderts dringlicher, als sich die allgemeine Schulpflicht weitgehend durchsetzte. In den einzelnen deutschen Ländern und in Österreich erschienen amtliche Regelbücher. Die Reichsgründung 1871 trieb den Prozess der Vereinheitlichung voran, so dass 1902 ein Regelbuch für das gesamte Deutsche Reich, Österreich und die Schweiz erschien, das für Schulen und staatliche Behörden per Regierungserlass verbindlich wurde. Dies gelang trotz vieler Widerstände, indem man die Pläne einer Vereinfachung weitgehend zurückstellte. Erst im 20. Jahrhundert wurden Reformversuche in dieser Richtung unternommen, stets unter Beteiligung der drei Staaten, da eine Reform nur über die Änderung des Erlasses zu verwirklichen war.Das vorliegende Buch zeichnet detailliert und in geradezu kriminalistischer Manier das Ringen um eine Vereinheitlichung der Rechtschreibung von 1870 bis 1970 aus der politischen Perspektive nach. Dies geschieht auf der Grundlage umfangreicher und z. T. unveröffentlichter Akten, Reformvorschläge und Korrespondenzen. Die Studie versteht sich dabei auch als Beitrag zu einer Versachlichung der häufig polemischen Debatten um die Rechtschreibreform der vergangenen Jahrzehnte.Dr. Hiltraud Strunk; 1959 Staatsexamen (Lehramt an Volksschulen), 20 Jahre Schuldienst; Studium der Germanistik und Ev. Theologie, 1984 Staatsexamen (Lehramt an Gymnasien) Uni Münster; 1992 Promotion (Germanistische Linguistik) Uni Siegen; Veröffentlichungen zur Geschichte der Rechtschreibreform, u. a. in der Reihe "Documenta Orthographica" (Georg Olms Verlag).