Das Wirklichgewollte
Bok av Volker Braun
Giorgio Badini, Sohn eines toskanischen Maurers, jetzt Professor und Besitzer eines Landguts, genießt mit seiner Frau die Kür des Ruhestands. Aber sie finden plötzlich, heimkommend, ihr Haus besetzt von einem fremden jungen Paar - Verbrecher oder Flüchtlinge? Darf man ihnen helfen oder muß man sie fürchten?
Sachar Baschkin und seine Frau Warwara haben im sibirischen Neuland das längste Gleis der Welt gelegt und sind in ihrem Waggon auf der Strecke geblieben. Sie sind unnütze Menschen geworden - wie die Banditen, die Kinder, denn wollen sie leben wie sie?
Der neunzigjährige Borges, am Reißbrett die Favellas im Blick, liest den neunjährigen Jorge auf der Straße auf. Doch der will auf die Straße zurück. Die Dinge verkehren sich, nehmen unerwartete Wendungen, komische, gewalttätige. Es sieht ganz so aus, als sitze man gemeinsam in der Falle und müsse mit der Bestie die Wohnung teilen. Der Alte hat sein Jahrhundert durchschritten, das alle Hoffnung verbraucht hat, und ein neues Jahrtausend beginnt. So stehn die Dinge, aber was kommt, und was ist das Wirklichgewollte?
Fast geht es über die Kräfte, diese Fragen zu stellen und doch »seltsam ermutigt zugleich und todmatt« zu wissen, Unbekannte, Ungeheuer werden die Antwort geben. Die eigene Rolle? - »Unerbittlich das Ungewisse zeigen ...«