Okonomien Des Begehrens, Okonomien Des Erzahlens

Bok av Susanne Reichlin
In den kurzen SchwankerzAhlungen des spAten Mittelalters, genannt MAren, werden Liebe und SexualitAt in einem ganz wArtlichen Sinne "verhandelt": Minne und SexualitAt werden nicht nur mit merkantilen Metaphern beschrieben, sondern erscheinen auch als Tauschmittel, das angeboten, getauscht oder weiterverkauft wird.Susanne Reichlin analysiert in ihrer Studie diesen "Tausch von Ungleichartigem" und weist nach, wie dadurch die ErzAhlungen auch formal geprAgt werden: Formen der ReziprozitAt, der Verschiebung und der Zirkulation konstituieren nicht nur die Akonomien des Begehrens, sondern auch diejenigen des ErzAhlens. Sie bezieht die literarischen TauschgeschAfte zudem auf die in der MediAvistik und der Kulturphilosophie breit diskutierte Frage nach dem VerhAltnis von Gabe und Tausch in vormodernen Gesellschaften.