Religionskonflikte im Verfassungsstaat

Bok av Astrid Reuter
Ausgangspunkt der Untersuchungen, die von Autorinnen und Autoren aus der Geschichts-, der Religions- und der Rechtswissenschaft, der Soziologie und der Philosophie vorgenommen werden, ist die Beobachtung, dass Religion seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts wieder als eine Geschichte und Gesellschaft gestaltende Kraft wahrgenommen wird. Dies geht keineswegs konflikt- und kontroversenfrei vonstatten: Um Religion wird vielmehr vehement Affentlich gestritten. Viele dieser Konflikte beschAftigen Juristen und Gerichte. Daher stellt sich prominent die Frage nach der Rolle des Rechts in der Entstehung, Bearbeitung und LAsung oder auch (gewaltsamen) Eskalation von Konflikten um Religion; doch auch die Rolle, die mediale Inszenierungen fA"r den Verlauf der Auseinandersetzungen spielen, ist zu untersuchen. Die Autorinnen und Autoren des Sammelbandes gehen diesen Fragen nach. Die BeitrAge gliedern sich in zwei Teile: Im ersten Teil werden einerseits religions- und rechtshistorische, andererseits religions- und rechtssoziologische Sondierungen vorgenommen. Im zweiten Teil werden ausgewAhlte Religionsrechtskonflikte und -kontroversen der jA"ngeren Zeit (darunter die Polemiken um die Regensburger Rede Papst Benedikts XVI., der Streit um das rituelle SchAchten und die Debatten um die ErwAhnung Gottes bzw. des religionsgeschichtlichen Erbes Europas in Verfassungstexten der EuropAischen Union, aber auch der Kopftuchstreit, die Kontroverse um die "Satanischen Verse" Salman Rushdies, die polnischen Konflikte um den klerikalen Radiosender Radio Maryja, der Berliner Streit um den "Werteunterricht", der lange Rechtsstreit der Zeugen Jehovas um Zuerkennung des KArperschaftsstatus) exemplarisch rekonstruiert und analysiert.