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Die Kreditvergabeentscheidung Der Banken : Der Einfluss Von Zinsen Und Sicherheiten Auf Die Kreditgewahrung
Bok av Rudolph
Im Bereich der Finanzierungstheorie ist bisher dem Kreditver- gabeprozess der Banken relativ wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Die modell theoretischen Ansatze - von denen in der vorliegenden Arbeit die von Hodgman, Ryder, Miller und Frei- mer/Gordon analysiert werden - zeigen mangelhafte Absicherung der Pramissen, sowohl nach der entscheidungstheoretischen als auch nach der institutionellen Seite. Mit der vorliegenden Arbeit geht Bernd Rudolph uber die bis- herigen Forschungen hinaus: Er vertritt die These, dass im Kreditgeschaft der Banken nicht Portefeuille-Entscheidungen getroffen werden. Vielmehr voll- zieht sich ein Prozess von Einzelkreditentscheidungen. Dazu zwingen institutionelle und informationspolitische Bedingun- gen. Dieses Konzept, das im Ansatz auch meinem ersten Versuch zur Ableitung eines Kreditspielraums (in der Zeitschrift fur Betriebswirtschaft 1966) zugrunde lag, hat einschneidende Kon- sequenzen. Das Konzept stellt die Brauchbarkeit der bei Porte- feuille-Entscheidungen ublicherweise verwendeten Klasse von Entscheidungskriterien in Frage. An die Stelle der Vorteilhaf- tigkeitskriterien treten Zulassigkeitskriterien, die auf die Kreditantrage bestimmter Zinserloesklassen (oder auf Kreditan- trage bestimmter Klassen von Gesamterloesen je kundenindividuel- les Leistungsbundel) angewandt werden. Das Operieren mit Zinserloesklassen als Grundbedingung fur den Ersatz von Vorteilhaftigkeitskriteri n durch Zulassigkeitskri- terien setzt die Prufung der Frage voraus, ob und in welchem Umfang Kreditrisiken in der Einschatzung der Banken durch Zinsgebote ihrer Kreditkunden substituiert werden koennen. Hier liegt der zweite wichtige Beitrag der Arbeit. Ich habe in ei- nigen Untersuchungen die These vertreten, Banken gewahrten Kredite zum Marktzins, solange ein vom Bankeigenkapital und dem geschatzten Gesamtausfallrisiko des schon begebenen Kre- ditvolumens abhangiger Risikogrenzwert bei dem zur Entschei- dung anstehenden Einzelengagement nicht berschritten wird.