Umweltschutz ALS Sozialer Proze�

Anhand des Interviews mit Vertretern aller Mitarbeitergruppen eines mittelstndischen Betriebes (1600 Mitarbeiter) der Metallindustrie und eines Fragebogens wurden Einstellungen und Erfahrungen der Belegschaft und des Managements zum betrieblichen Umweltschutz "vor Ort" erhoben.Das Untersuchungsergebnis zeigt, da die Implementierung betrieblicher Umwelttechnik keineswegs nach den formal festgelegten (Organisations-)Strukturen abluft, sondern als eine Mischung diverser mikropolitischer Einflunahmen betrieblicher Akteure aufgefat werden mu. Verhandlungsgegenstand in den so entstehenden "mikropolitischen Arenen" sind vorwiegend betrieblich-soziale Besitzstnde der Akteure und erst nachrangig kologisch-sachrationale Argumentationsmuster. Diese Konstellation fhrt darber hinaus zu einer innerbetrieblichen "Selbstblockade" der Implementierung ganzheitlicher ("integrierter") Umweltschutzkonzepte. Durch den Mechanismus der "umweltrechtlichen Technikfalle" kommt es zustzlich zu einer erheblichen Verdichtung der innerbetrieblichen Arbeitskontrolle im Betrieb. Damit wird das bis dato nicht beachtete "Rationalisierungspotential" des betrieblichen Umweltschutzes thematisiert. Die Konzepte der "kologischen Unternehmensfhrung" werden durch die Ergebnisse dieser Studie kritisch hinterfragt.