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Kampf Um Zugeh rigkeit
Bok av Jürgen Mackert
Die Institution der Staatsburgerschaft (Citizenship) scheint in modernen Gesell- schaften eine Selbstverstandlichkeit zu sein. Sie gilt offensichtlich unhinterfragt als gegeben und unproblematisch, und die Sozialwissenschaften haben ihr des- halb lange Zeit wenig Interesse entgegengebracht. Nach einer langen Phase, in der die Staatsburgerschaft schon voellig von der Tagesordnung verschwunden schien, hat sich dies in den vergangenen Jahren grundlegend geandert: Staats- burgerschaft steht inzwischen im Zentrum wichtiger gesellschaftspolitischer Debatten. Eines der zentralen Problemfelder stellt das Verhaltnis von Staatsbur- gerschaft und Immigration dar. In Deutschland hat sich die Soziologie merkwur- digerweise fast vollstandig aus dieser Diskussion herausgehalten - von einer Auseinandersetzung um Staatsburgerschaft kann in der Disziplin keine Rede sein. Zugleich hat die politische Diskussion um das Verhaltnis von Staatsburger- schaft und Immigration Hochkonjunktur. Sie ist gekennzeichnet durch ein kultu- ralistisches UEbergewicht, und auf beiden Seiten des politischen Spektrums ran- ken Mythen und Legenden um die Rechtsinstitution der Staatsburgerschaft. Eine Einmischung in diese Debatte aus der Perspektive einer kritischen Soziologie ist bisher nicht zu vernehmen. Diese Lucke gilt es zu fullen. Die folgende Studie setzt sich deshalb zum Ziel, sowohl die wissenschaftliche Diskussion voranzu- bringen als auch zur Versachlichung der politischen Diskussion beizutragen. Die vorliegende Arbeit wurde im Juli 1998 von der Philosophischen Fakultat III der Humboldt-Universitat zu Berlin als Dissertation angenommen. An dieser Stelle moechte ich einigen Personen danken, die zum Gelingen die- ser Arbeit beigetragen haben.