Feindbilder Und Verst ndigung

Bok av Josef Berghold
So schwierig es in Wahrheit ist, so wesentlich ist es doch zugleich: Sich Klarheit daruber zu verschaffen, wo man eigentlich steht, woher man kommt, wohin man uberhaupt will. Wozu man sich denn anstrengt, was man sich davon tatsachlich erhofft und ob das Erhoffte denn erreichbar ist -- im wissenschaftlichen Arb- ten ebenso wie naturlich im Leben uberhaupt. Das, was man tut, in einen groe- ren Zusammenhang zu stellen, oder den groesseren Zusammenhang, in dem es schon steht, zumindest ein wenig deutlicher zu erkennen. Wenn ich mich nicht mit einigen ziemlich allgemeinen Erklarungen zufrieden geben will -- die mehr oder weniger sinnvoll sein koennen, denen aber auch ein wenig der Geruch des Vorgefertigten anhaftet -- muss ich eingestehen, dass es da ziemlich weitlaufige Gange, Raumlichkeiten und dunkle Winkel gibt, in die ich noch nie oder hoec- tens fluchtig hineingeleuchtet habe. Die sich mit der vorliegenden Habilitationsschrift ergebende Gelegenheit, einen ausschnittweisen UEberblick uber meine wissenschaftlichen Bemuhungen neueren Datums zu liefern, bringt mich dazu, mich eingehender als sonst mit der Frage auseinanderzusetzen, welchen "eigentlichen" Sinn das alles denn nun hat oder haben koennte. Obwohl ich einerseits bereits seit jungeren Jahren ein starkes Gespur fur diesen Sinn habe, bin ich andererseits mit den Worten, in die ich meine Erklarungen daruber kleide, seit jeher ziemlich unzufrieden: Da fehlt doch immer wieder was Wesentliches, das ist zu unscharf, das musste doch viel di- ter und uberzeugender herausgearbeitet werden. . .