Integration Und Politische Unterstutzung : Eine Empirische Untersuchung Unter Auslandern

Bok av Claudio Caballero
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Eine solche Vermutung drangt sich aug- scheinlich als Schlussfolgerung auf, wenn man Ergebnisse des Mikrozensus aus dem Jahre 2005 betrachtet, welche am 6. Juni 2006 vom Statistischen Bundesamt v- gestellt wurden. Hierbei sind erstmals unter den Befragten Daten zu ihrem 'Migrationshintergrund' erhoben worden. Zu diesen Personen mit Migratio- hintergrund zahlt das Bundesamt zugewanderte Auslander, in Deutschland geborene Auslander, eingeburgerte Auslander, Spataussiedler und die Kinder dieser vier Gruppen. Nach diesen neuen Erkenntnissen stehen den 7,3 Millionen Ausl- dern weitere 8 Millionen Deutsche mit Migrationshintergrund gegenuber - i- gesamt fast 20 Prozent der deutschen Gesamtbevoelkerung und somit mehr als doppelt so hoch wie die bisher bekannten Auslanderzahlen. Das Statistische Bundesamt verspricht sich von dieser Quantifizierung, den 'Integrationsbedarf' besser abschatzen zu koennen, vermeidet aber explizit die Verwendung des Begriffs 'Einwanderungsland' (vgl. Statistisches Bundesamt 2006: 73). Unabhangig von der Wahl solcher Begrifflichkeiten ist es mittlerweile breiter politischer Konsens, dass sich das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund unter dem Dach einer Grundordnung zu einem der Top-Themen auf der politischen Agenda westlicher Industrienationen entwickelt hat. Die Ursache hierfur ist grundsatzlich in Wanderungsbewegungen zu sehen, welche im europaischen bzw. im internationalen Raum angestiegen sind, was zeigt, dass der Wunsch nach einem Leben in physisch sicheren und wirtschaftlich wo- habenden Nationen ungebrochen ist.