kologische Aufkl rung

Bok av Christian Buscher
Der vorliegende Sammelband ist der Beobachtung geschuldet, dass in den ak- ellen oeffentlichen Debatten uber Problemloesungen hinsichtlich einer "oekolo- schen Krise" soziologische Argumente keinerlei Rolle spielen. Die Rettung der Welt wird sozusagen ohne Vorstellungen von "Gesellschaft" betrieben. All- falls hinsichtlich der Verursachung der Krise wird die Verselbstandigung eines wissenschaftlich-technisch-kapitalistischen Komplexes angenommen, der die dringend gebotene Verhinderung weiterer Schaden durch menschliche Eingriffe in die Natur systematisch unterminiert. Ansonsten finden sich zumeist Appelle an die Einsicht in eine Art notwendiger oekologischer Demut, gerichtet an Per- nen, sowohl in ihren jeweiligen Lebensstilen als auch in ihrer Eigenschaft als Trager gesellschaftlicher Rollen (Politiker, Manager, Wissenschaftler etc. ), oder Appelle an die Verantwortung von Unternehmen, die sozialen und oekologischen Folgen ihres Tuns zu berucksichtigen und sich politisch, oekologisch sowie sozial "korrekt" zu verhalten. Vor 25 Jahren hat Niklas Luhmann die Studie "OEkologische Kommunikati- 1 on" vorgelegt. Es war der systematische Versuch, die Moeglichkeiten der mod- nen Gesellschaft, sich auf eine oekologische Gefahrdung einzustellen, mit Hilfe einer "Theorie der Gesellschaft" durchzuspielen. Aus der Pramisse, dass die Gesellschaft einem Primat funktionaler Differenzierung unterliegt, folgt seine Beobachtung: Funktionssysteme koennen nur auf der Ebene ihrer Programme unter Einbeziehung ihres je spezifischen Codes Resonanz auf oekologische P- bleme erzeugen. Damit ist ein anderes Niveau der Erwartungsgeneralisierung anvisiert, als es allgemein ublich ist.