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Rechtspopulismus in Belgien Und Den Niederlanden : Unterschiede Im Niederlandischsprachigen Raum
Bok av Gerd Reuter
In den letzten zwanzig Jahren haben rechtspopulistische Parteien in westeuropaischen Demokratien einen erheblichen Wahlerzulauf zu verzeichnen, der einigen von ihnen zumindest zeitweilig die Beteiligung an einer Regierung ermoeglichte - oder sie zum- dest zu einem beachtenswerten Faktor nationaler Politik machte. Die Arbeit will erk- ren, warum es zu unterschiedlichen Erscheinungsformen des Rechtspopulismus in Belgien und den Niederlanden gekommen ist. Dabei konzentriert sich die Arbeit auf einen Vergleich des "Vlaams Belang" (VB, fruher "Vlaams Blok") in Flandern und der niederlandischen "Lijst Pim Fortuyn" (LPF). Auch die neue rechtspopulistische bel- sche Partei "Lijst Dedecker" und die beiden niederlandischen rechtspopulistischen Neugrundungen "Partij voor de Vrijheid" von Geert Wilders und "Trots op Nederland" der ehemaligen Ministerin Rita Verdonk finden Berucksichtigung. Der Vlaams Belang gehoert zu den fruhen Vertretern eines europaischen Rech- populismus und hat sich einen festen Platz unter den belgischen Parteien mit relativ stabilen Wahlergebnissen erobert, was auf den Aufbau eines Stammwahlerpotentials hinweist. Aufgrund eines Abkommens zwischen den etablierten Parteien blieb der VB bis heute von einer aktiven politischen Mitarbeit ausgeschlossen; dennoch beeinflusst die Partei die Programmatik und die Strategiewahl der anderen etablierten Parteien erheblich. Die Niederlande hingegen schienen lange Zeit eine Immunitat gegen rech- populistische Parteien aufzuweisen. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts anderte sich d- ses Bild, als in wenigen Monaten bis zur Ermordung ihres Spitzenkandidaten die LPF bei der Parlamentswahl 2002 aus dem Stand zweitstarkste Partei wurde und an der f- genden Koalitionsregierung beteiligt wurde.