Ordnungsschwund - Ordnungswandel : Par Lagerkvist Und Der Deutsche Expressionismus

Bok av Piotr Bukowski
Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Bewusstsein des Ordnungswandels und des Ordnungsschwundes, das in Form von kunst- und literaturtheoretischen Schriften und narrativen Texten im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts artikuliert wird. Das Forschungsinteresse richtet sich hier auf das Fruhwerk des schwedischen Schriftstellers und Nobelpreistragers Par Lagerkvist (1891-1974). Seine programmatische Schrift Ordkonst och bildkonst von 1913 wird als eine ausdrucksstarke Verkundung eines Ordnungswandels in der AEsthetik interpretiert. In den Novellen aus der Sammlung Jarn och manniskor von 1915 wird das Thema der Fremdheit bzw. der Fremderfahrung aufgegriffen, um daran die mit dem 1. Weltkrieg in Zusammenhang stehende Erfahrung des Ordnungsschwundes und des Ordnungswandels in der Lebenswelt aufzuzeigen. Die Arbeit umfasst zwei Analogiestudien, in denen die oben erwahnten Werke von Lagerkvist im Zusammenhang mit ausgewahlten Werken des deutschen Expressionismus betrachtet werden. Die analytische Lekture von Lagerkvists Texten und der Werke der deutschen Expressionisten fuhrt zu der Schlussfolgerung, dass das Bewusstwerden eines weitverstandenen Ordnungsschwundes sich als Voraussetzung einer Reflexion uber den Wandel der aktuellen Ordnung erweist. Diese Reflexion bildet dann die Grundlage der literarischen Artikulationen der Ordnungserfahrung und Ordnungserwartung.