Hans Memling - Ein Beitrag Zum Verstaendnis Seiner Gestaltungsprinzipien

Bok av Barbara M Thiemann
Die Malerei Hans Memlings wird in der Literatur tendenziell als lieblich und mild, vor allem aber ohne besondere Expressivitat, als konservativ und nahezu ausschliesslich als in der Folge von Rogier van der Weyden stehend charakterisiert. Folglich wurden vielfach die Arbeiten des Kunstlers chronologisch geordnet mit dem Ergebnis, dass ein uneinheitliches Memlingbild entstand, in dem allenfalls die Gefalligkeit der Bilder die eine oder andere positive Einschatzung erlaubte. Das Memlingbild aber andert sich, wenn anstelle der Chronologie die Zusammenstellung einzelner Werkgruppen tritt und wenn diese Gruppen anhand einer an der Rezeptionsasthetik orientierten Fragestellung auf ihre Publikumswirksamkeit untersucht werden: Memling baut uber den gesamten Zeitraum seines nachweisbaren Schaffens ein spezifisch kommunikatives Verhaltnis zwischen Bild und Betrachter auf. Seine Werke bilden keine Realitat nach, sondern schaffen etwas, was er als Realitat vorstellt."