Die Zivilprozessuale Stellung Des Aufsichtsratsmitglieds Der Aktiengesellschaft Bei Innergesellschaftlichen Streitigkeiten

Bok av Gerd-Hans Schock
Die Arbeit greift einen Teilaspekt der Zulassigkeit von Organstreitverfahren auf, also der gerichtlichen Austragung von Konflikten zwischen Organen bzw. Mitgliedern von Organen einer Aktiengesellschaft. Die Zulassigkeit gesellschaftsinterner Organstreitverfahren ist bis heute umstritten. Der BGH hat die Frage im Opel-Fall (BGHZ 106, 54) bewusst offen gelassen. Der Grund liegt darin, dass innergesellschaftliches Handeln der Organe und ihrer Untergliederungen der juristischen Person zugerechnet werden und sich damit den Kategorien der Aussenrechtsbeziehungen entziehen. Die Arbeit analysiert, inwieweit in der Verbandsbinnenstruktur funktionstypische und damit klagbare Rechtsbeziehungen angelegt sind. Hieraus wird die Rechtsfigur des Amtswalters gewonnen, dessen Amt im Interesse der Funktionsfahigkeit des Verbands mit bestimmten Rechten ausgestattet ist. Mit Hilfe dieser Konstruktion und ihrem prozessualen AEquivalent - der Partei Kraft Amtes - loest der Verfasser das Dilemma des In-Sich-Prozesses.