Stadt ALS Ambivalenter Raum Im Werk Oscar Levertins

Bok av Annika Krummacher
Oscar Levertin (1862-1906), eine zentrale Persoenlichkeit im schwedischen Kulturleben seiner Zeit, erprobt in seinen belletristischen, literaturkritischen, kunsthistorischen und journalistischen Texten unterschiedliche Strategien zur Abwehr der als bedrohlich empfundenen Moderne, deren Inbegriff fur ihn die moderne Grossstadt ist. Die grossstadtische Zeichenwelt nutzt er jedoch nicht in asthetisch innovativer Weise, sondern stellt ihr die uberschaubare Kleinstadtidylle des 18. Jahrhunderts entgegen und schildert Fluchtbewegungen in die Welt von Musik und bildender Kunst oder in Idyllen jenseits von Raum und Zeit. Seine Texte spiegeln eine starke Skepsis gegenuber der grossstadtischen Anonymitat und eine Furcht vor dem Verlust der historischen und kulturellen Kontinuitat. Damit erweist sich Levertin als retrospektiver Kritiker der Grossstadteuphorie um 1900.