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Die Industrie ALS Kunstmaezen Und Auftraggeber in Der Deutschen Demokratischen Republik
Bok av Lutz Fichtner
Am Beispiel eines der fuhrenden Bergbauunternehmen der DDR - der Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft Wismut - wird die kunstlerisch-asthetische Bildung und Erziehung der Menschen im Staatssozialismus untersucht. Schlagworte wie "Bitterfelder Weg", "Laienkunst" oder "Arbeiterfestspiele" bezeichneten in der DDR vermeintliche Wege, intellektuelle Schichten mit den "einfachen" Menschen zu vereinen. Der Kunstler, ganz gleich in welchem Bereich er agierte, sollte sich seiner Verantwortung, im Dienste des wortwoertlich zu verstehenden "Arbeiter- und Bauernstaates" zu handeln, stets bewusst sein. Dessen Engagement in Betrieben, Zirkeln, Berufs- und Fachschulen sowie an den Akademien schien von unschatzbarer Bedeutung dafur zu sein, die sozialistische Kunst und Kultur in den Alltag zu integrieren und das Ideal von einem "sozialistischen Menschen" im Leben zu formen. Welche tragende Rolle kam hierbei der Wismut als Foerderer und Auftraggeber von bildender Kunst zu? In diesem Zusammenhang ist das "sozialistische Menschenbild als zentrale Kategorie des sozialistischen Realismus" und seine auf diese Weise staatlich verordnete Vermittlung ein Gegenstand kunsthistorischer UEberlegungen. Geeignete Bildbeispiele unterschiedlichen Entstehungsdatums aus der Kunstsammlung der Wismut werden hierzu mit Werken, welche die DDR-Malerei im Wesentlichen mit pragten, vergleichend betrachtet. Das Buch geht uber kunsthistorische Betrachtungen hinaus. Soziologische Fragen zur oeffentlichen Stellung der Kunstlerpersoenlichkeit in der DDR werden ebenso angesprochen wie kunst- und kulturpolitische Hintergrunde und die Auswertung rezeptionsgeschichtlicher Dokumente.