Marmontel als intermediale Quelle : Neues zur Rezeptionsgeschichte von Jean-Francois Marmontels "Bestsellerroman" "Les Incas, ou la destruction de l'empire du Perou"

Bok av Karl Loehndorf
Diese Aufsatzsammlung entstand aus einem jahrzehntelangen Interesse an Marmontels Les Incas, der Aufklarung, ihrer Rezeption, den Inkas und der Geschichte Sudamerikas uberhaupt. Gegen Ende seiner Dienstzeit als Gymnasiallehrer fur Spanisch, Franzoesisch und Geschichte widmete sich der Autor erneut obigen Fragestellungen und machte Entdeckungen, die den noch immer weit unterschatzten Einfluss der Incas und ihres Verfassers belegen. Dabei geht es weniger um die literarisch-stilistische Qualitat der Incas als um ihren Inhalt, der in einem zeitgenoessischen Roman, in Gedichten, auf der Buhne (Ballett, Drama), auf der Panoramatapete, in einem Abenteuerroman und zu allerletzt im Comic rezipiert wurde. Die lange Rezeptionsgeschichte der Incas beginnt mit ihrer Erstveroeffentlichung im Jahre 1777 und reicht mittels Neuauflagen und UEbersetzungen bis weit ins 19. Jahrhundert. Der exotische Stoff war geeignet fur die Buhne, eroberte die Panoramatapete, hinterliess Spuren bei E.T.A. Hoffmann und Kleist und selbst das 20. Jahrhundert scheute sich nicht, Marmontels Incas zu verarbeiten. Somit sind nicht nur seine Contes Moraux ein wirkungsmachtiges Werk, sondern ebenso die Incas.