Pfadabhaengigkeit in Strategischen Entscheidungsprozessen

Bok av John Luttel
Die Bankgesellschaft Berlin hat in vielfacher Hinsicht Aufsehen erregt. Ihre Krise im Jahr 2001 fuhrte sie nicht nur an den Rand einer Insolvenz, sondern loeste auch Burgerproteste und einen politischen Skandal aus. Die Ursachen der Krise werden dabei zumeist auf die Inkompetenz einzelner Akteure oder gar kriminelle Handlungen zuruckgefuhrt. Was bei diesen Erklarungen jedoch unberucksichtigt bleibt, ist das Wirken systemischer Krafte und prozessualer Dynamiken in der Entwicklung der Bankgesellschaft Berlin. Die Arbeit wahlt aus diesem Grund einen anderen Erklarungsansatz. Ausgangspunkt bildet die Theorie der Pfadabhangigkeit. Es wird gezeigt, dass sich im Zeitverlauf eine sich selbstverstarkende Dynamik im strategischen Entscheidungsprozess entwickelte. Diese fuhrte nicht nur zu einer sukzessiven Akkumulation von Verlustrisiken durch risikoreiche Geschafte, sondern auch zu einem immer kleiner werdenden strategischen Entscheidungsspielraum.