Huntingtons 'Clash of civilisations' und die USA nach dem 11. September : Werk-Kritik - Rezeption - Gegenposition

Bok av Marion Naser
Seminararbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Kulturwissenschaft, einseitig bedruckt, Note: 1-, Philipps-Universität Marburg (Institut für Europäische Ethnologie und Kulturwissenschaft), Veranstaltung: Seminar 'Lektürekurs Samuel Huntington: Kampf der Kulturen.', 45 Eintragungen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der 11. September 2001 wurde oft als Bruch in der Geschichte und als Bestätigung für die Thesen Samuel Huntingtons vom "Clash of Civilisations" gesehen. Diese Arbeit untersucht unter anderem, wie Huntington im post-9/11- und prä-Irakkriegs-Amerika rezipiert wurde und ob Huntingtons Theorie auf den 11. September, den sogenannten "islamischen Terrorismus" und die darauffolgenden Ereignisse (z.B. den Irak-Krieg) überhaupt zutrifft. Anhand von US-Regierungsreden und Äußerungen amerikanischer Intellektueller werden die Rhetoriken analysiert, deren sich die Akteure nach dem 11. September bedienen. Die Autorin zeigt die Defizite in Huntingtons Konzpetion auf und bietet als alternative Lesart für die weltpolitische Lage einen kulturtheoretischen Gegenentwurf zu Huntingtons Thesen an, indem sie den deterministischen Kulturbegriff Huntingtons zugunsten der Annahme einer langfristigen Konvergenz der Kulturen ablehnt. Die undifferenzierte Huntingtonsche These des interkulturellen "Clash" wird gewendet: Kategorien der innerkulturellen Auseinandersetzung zwischen Globalisierung und Indigenisierung, zwischen Modernisten und Traditionalisten, zwischen Fanatikern und gemäßigten Kräften scheinen besser zur Interpretation der weltpolitische Lage nach dem 11. September geeignet zu sein als die Huntingtonsche Kulturtheorie.