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Historische Bedingungsfaktoren der palastinensischen Identitat
Bok av Gotz Kolle
Hausarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Geschichte - Ausland, einseitig bedruckt, Note: sehr gut, Technische Universität Berlin (Institut für Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: Entstehung von Feindbildern im Konflikt mit Palaestina, 25 Eintragungen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Darstellung ueber die Entstehung eines kollektiven Verstaendnisses als Volk der Paleastinenser und eines palaestinensischen Nationalismus vom Osmanischen Reich bis zur ersten Intifada. Mit kurzer Einfuehrung in die theorie von Identitaet, Ethnizitaet und Nationalitaet. 212 KB , Abstract: In meiner Arbeit möchte ich den Versuch unternehmen die Entstehung und Entwicklung einer kollektiven Identität, die Genese einer Wir-Gruppe, die sich als Palästinenser oder palästinensisches Volk bezeichnen, bzw. von außen als solche benannt werden, nachzuzeichnen. Ich werde die Grundlagen, Faktoren und Mechanismen aufzeigen, die zu der Ausformung einer spezifisch palästinensischen Identität, in Abgrenzung zu konkurrierenden Identitätssystemen, geführt hat und darstellen, wie diese mit der Entstehung einer nationalen Identität korrelierte.Meine These geht davon aus, daß sowohl das Selbstverständnis als Volk der Palästinenser, als auch die darauf aufbauende Vorstellung einer palästinensischen Nation relativ neue "Erfindungen", bzw. Konstruktionen sind. Diese Identitäts-Konstruktionen sind allerdings keine freischwebenden Ideen, sondern sie beruhen auf der gemeinsamen Tradition einer Gruppe von Menschen mit ähnlicher Vergangenheit und kollektiver Erinnerung, die jedoch immer in unterschiedlicher Weise interpretiert wurde. Die Bevölkerung auf dem Gebiet des ehemaligen britischen Mandatsgebiets Palästina hat, so meine Argumentation, eine Reihe von Identitäts-formationen durchlaufen, die jeweils im historischen, sozialen und politischen Kontext oder aber auch in Konkurrenz mit anderen "befreundeten" oder "fremden" Identitäten standen. In diesem Zusammenhang wird auch die oftmals überinterpretierte Rolle des Zionismus bei der Identitätsbildung der Palästinenser zu hinterfragen sein.Meine Darstellung wird versuchen einen historisch-deskriptiven Stil mit soziologischen Interpretationsansätzen zu verknüpfen, denn nur so können imaginäre soziologische Konstrukte wie Identität, Volk oder Nation (denen aber durch ihre Wirksamkeit ein gewisser Realitätscharakter zukommt) historisch nachvollzogen und begründet werden. Deshalb beginne ich meine Arbeit mit der zugrundeliegenden soziologischen Theorie, um dann die einzelnen Perioden der Geschichte des Nahen Ostens vom Ende des Osmanischen Reiches bis zur Intifada 1987 auf der Suche nach der palästinensischen Identitätsbildung darzustellen.