Ligetis Etuden im historischen Vergleich

Bok av Nikolai Zinke
Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: sehr gut, Hochschule für Musik Hans Eisler Berlin, Veranstaltung: Musiktheorie/Komposition, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: In dieser Arbeit werden insbesondere Kompositiontechniken der Klavier-Etüden von György Ligeti beleuchtet und mit historischen Vorbildern verglichen. Im Mitttelpunkt stehen drei Werke, die ausführlich analysiert und anschliessend miteinander verglichen werden: - Chopins Etüde Op. 25 Nr. 1 'Harfenetüde' - Debussys Etüde Nr. 9 'Pour les notes répétées' - Ligetis Etüde Nr. 6 'Automne á Varsovie' , Abstract: In umfangreicheren Analysen im Hauptteil der Arbeit werden musikalische Techniken von Etu¤den aus jeweils drei verschiedenen Epochen beleuchtet. Im Blickpunkt stehen dabei Chopin, Debussy und als zeitgeno¤ssischer Vertreter Ligeti. Die Gegenu¤berstellung der behandelten Stu¤cke ist motiviert durch die Tatsache, dass sich Komponisten offenbar in sehr unterschiedlichem musikhistorischen Umfeld der Gattung "Klavieretu¤de" gewidmet haben. Dabei erheben sich besonders folgende Fragen: Warum hat es Ligeti fasziniert noch im weit fortgeschrittenen 20. Jahrhundert, in dem die Musikgeschichte wahrscheinlich zumindestens in unserem abendla¤ndisch gepra¤gten kulturellen Umfeld wohl die radikalsten Entwicklungen seit Jahrhunderten erlebt hat, zwei Etu¤denba¤nde fu¤r Klavier zu komponieren, (scheinbar) nach Vorbild von Chopin oder Liszt, die auch Zyklen mit Klavier-Etu¤den verfasst haben?Betrachtet man die Tatsache, dass auch Komponisten wie Franz Liszt, Claude Debussy, Alexander Skrjabin, Robert Schumann und andere kompositorische Gro¤ßen sich jeweils auf Ihre Weise der Klavier-Etu¤de gewidmet haben, so scheint es angebracht, die Gattung "Etu¤de" nicht bloß als erweiterte "Gela¤ufigkeitsu¤bung" abzuhandeln.