Der Judenpogrom im November 1938

Bok av Thorsten Volberg
Hauptseminararbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geschichte - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, einseitig bedruckt, Note: 1,0, Universität zu Köln (Historisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar: Alltag im Nationalsozialismus, 30 Eintragungen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Der Pogrom 1938 gilt als der entscheidende Wendepunkt in der 'Judenpolitik' der Nationalsozialisten. Neben einer Einordnung der Geschehnisse in den geschichtlichen Gesamtzusammenhang wird versucht, sowohl die Stellung der jüdischen Bevölkerung in der Gesellschaft, als auch durch intensive Quellenanalyse die Erlebnisse der Menschen die davon betroffen oder daran beteiligt waren, hervorzuheben. , Abstract: Der in den 30er und 40er Jahren begangene Völkermord an den deutschen und europäischen Juden ist einer der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der gesamten Menschheit. Selbst ein unglaublich hohes Maß an Vorstellungskraft kann einem die Dimension dieser schleichenden, aber dennoch systematischen und im Laufe der Zeit fast perfektionierten Ausgrenzung und Ermordung einer ganzen Bevölkerungsgruppe nur schwer begreiflich machen. Es war eine Zeit, in der unter der nationalsozialistischen Regierung im Deutschen Reich die Verfolgung der Juden ein noch nie dagewesenes Ausmaß annahm. Allein aus diesem Grund wird jüdisches Leben in Deutschland zwangsläufig immer mit den Bildern aus den Konzentrationslagern, den Deportationen und den Gaskammern in Verbindung gebracht werden. Doch wie das Leben der jüdischen Bevölkerung im nationalsozialistischen Alltag vor Beginn des zweiten Weltkriegs aussah, wissen nur wenige. Gerade aber dieser Zeitraum ist enorm wichtig, um überhaupt einen Bezug zu diesen schrecklichen Ereignissen und den oft irreal wirkenden Bildern zu bekommen. Sich nun ein Bild vom Alltagsleben der 30er Jahre machen zu wollen, bleibt immer mit der Schwierigkeit verbunden, dass es aus einer Gesellschaft heraus geschieht, in der jüdische Gemeinden in deutschen Städten nur noch wenig präsent sind. Man muss versuchen, sich gedanklich von einer Gesellschaft zu lösen, in der nicht zuletzt Meinungs- und Glaubensfreiheit zu den Grundrechten der Bevölkerung zählen und sich nun in einen Alltag hineindenken, der geprägt ist von Angst und Terror, von Verfolgung und politisch gewollter Diskriminierung. Doch es wird immer schwer sein, in einer Zeit, in der politischer Extremismus in bundesdeutschen Parlamenten kaum vertreten ist, auch nur annähernd ein Gefühl für das Leben unter einem diktatorischen Regime zu bekommen. Es ist aber dennoch möglich, diese fast unüberwindbare Distanz zwischen den allgemeinen Erläuterungen in den Geschichtsbüchern und dem tatsächlich vom Einzelnen Erlebten, mit Hilfe von staatlichen und nicht-staatlichen Geheimberichten, Briefen und Tagebuchaufzeichnungen, zumindest teilweise zu überbrücken.