Die Mannigfaltigkeit Des Selben Im Diskurs Der Moderne (Teil 2) : Über ähnliche Aussagen und deren metaphorische Konstellation zwischen Philosophie und Poesie im Lichte des kulturwissenschaftlichen De

Bok av Robert Dennhardt
Magisterarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Kulturwissenschaft, Note: 1,1, Humboldt-Universität zu Berlin, 87 Eintragungen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf die Frage "Was ist ein Diskurs und was wollen uns die Dichter und Den ker sagen?" kann mit vorliegender Arbeit nicht geantwortet werden. Meine Frage lautet "Wie macht sich das Sagen zwischen Aussagen des geisteswis senschaftlichen Diskurses und metaphorischen Konstellationen der Poesie bemerkbar?" Wie läßt es sich kulturwissenschaftlich denken und analysieren? Eines der wichtigsten Eingeständnisse der modernen Geisteswissen schaften ist, daß epistemologische Zentren wie ein kognitives Selbst, zu ver vollkommnende Erfahrung und das Suchen nach letzten Wahrheiten an Be deutung verlieren. Ein literatur- und diskurstheoretisch reformuliertes Inter esse am Text will also nicht Interpretieren und Dekonstruieren. (Vgl. Silverman 1994, 246 und 256.) Vielmehr will ein solches Interesse abendländische Denktraditionen perforieren, indem es diskursive Zentren zum einen identifiziert und zum anderen Formationen ähnlicher Aussagen ihrer Struktur nach differenziert und analysiert. Hierbei erweist sich der topologische Diskurs als sinnvolles epistemologisches Werk zeug, das der Gefahr einer begrifflichen Beliebigkeit bzw. interpretativer Will kür vorbeugt.Im Zentrum mei ner Untersuchung stehen kanonisch etablierte Metaphern des Raumes in literari schen Texten sowie die intertextuelle Struktur der sich durch sie formierenden Metaphernkonstellationen. Hierbei sind auch assoziative Bezüge zu geisteswis senschaftlichen Texten von Bedeutung. Im direkten Nebeneinanderstellen ent sprechender Textstellen verschiedener Genres sowie innerhalb eines Genres wird die sinnstiftende Aussagekraft solcher Konstellationen deutlich. Ein Exposévor schlag in Blumenbergs Metaphorologie war hierzu Initiation:"Die alte Schicksalsmetapher vom Schiff auf dem Meere fließt hier mit dem neuen Be wußtsein von der Entropie des Weltgeschehens zusammen, das die Gestalt der Reise metapher aufnimmt, die bei der Odyssee Homers ihren ewigen Quell hat, aber nun die Gegenform der Heimkehrlosigkeit, der Irreversibilität, der Nicht-Kreisförmigkeit er reicht hat. Das ist beinahe schon das Exposé einer, noch zu leistenden, sehr reizvollen Sonderuntersuchung." (Blumenberg 1998, 29.)Um im Sinne der Topologie eine Orientierung innerhalb der moder nen Literatur zu ermöglichen, beschränkt sich meine Untersuchung auf die Metaphernkonstel lationen Netz - Gewebe, Meer - Wüste und Fleck - Rest.