Das Religi se Herrschaftsverst ndnis Bei Martin Luther

Bok av David Liebelt
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, einseitig bedruckt, Note: 1, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ( Alte Kirchengeschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: Die Pastoralbriefe , 36 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Machtverhältnis zwischen kirchlicher und säkularer Herschafft war gerade in der Frühen Neuzeit ein überaus umstrittener Punkt. Von katholischer Seite wurde eine so genannte Zwei-Schwerter-Lehre vertreten: d.h. die weltliche Obrigkeit übte ein dezidiert als gottgewollt definiertes Amt aus, über dieser stand jedoch noch die geistliche Herrschaft in der Person des Papstes. Luther dagegen als zunehmender Gegenpol der katholischen Seite präferierte die Zwei-Reiche-Lehre und unterschied zwischen ,forum internum' und ,forum externum' (inneres Gewissen und äußere Gewalt). Er hat jedoch niemals eine Schrift oder Predigt verfasst, die die Überschrift oder gar den Terminus ,Zwei-Reiche-Lehre' enthielte - was es nicht ganz einfach macht sein religiöses Herrschaftsverständnis zu rekonstruieren. Seine Schriften reagierten meist auf aktuelle Probleme, die er als Reformator vom biblischen Wort Gottes her zu lösen versuchte. So wird die erste Anlaufstelle die Heilige Schrift sein müssen - in der Hierarchie abfolgend dann vor allem die lutherischen Schriften "Von weltlicher Obrigkeit, wie weit man ihr Gehorsam schuldig sei" und "Von der Freiheit eines Christenmenschen". Aber auch in Luthers Tun und Handeln lassen sich viele Merkmale seines politischen Verständnisses ausmachen. So zum einen sein Verhalten in den Bauernaufständen, das sich in dem etwas wüst ausnehmenden Pamphlet "Wider die Mordischen und Reuberischen Rotten der Bawren" kristallisiert oder seine - in der Seminararbeit nicht weiter thematisierte - Beziehung zu Thomas Müntzer. Ausgangsfrage soll das Möglichkeitsspektktrum der mittelalterlichen Herrschaftslegitimation sein: Gewalt - Erbe - Wahl - Vorhersehung. Dann soll auf dem Fundament der schriftlichen Hinterlassenschaften des Reformators ergründet werden, welche der Legitimationsgrundlagen Luther propagiert. Ein Lösungsvorschlag soll dann im zusammenfassenden Resümee versucht werden.